Mein 'virtueller' Kater

                                                                                                                        Wo fängt's an? - Unten natürlich!


ICH BEENDE JETZT GANZ OFFIZIELL MEINEN "VIRTUELLEN KATER  BLOG".

Ich finde, Mitte April ist ein sehr angemessenes  Datum, um mit einem 'Advents-Tagebuch' aufzuhören!


Im Grunde lebt Django sein KaterLeben genauso wie bisher, er hat nur seinen Radius erheblich erweitert und seine Aufenthaltsorte verändert, vom Küchenunterschlupf über die Wohnung bis hinaus in den Garten / die Nachbarsgärten. Es hat nicht auf einmal SCHNIPP gemacht, und Django wäre ein völlig neuer Kater. Nein! Er ist weiterhin misstrauisch und traumatisiert, und auch 'draußen' ist er ein scheuer Einzelgänger, der am liebsten für sich ist. Aber ich glaube, er versucht sich Tag für Tag etwas mehr in seine neue Umgebung hinein zu entspannen. -  Wer weiß, in einem Jahr kann ich dann ja vielleicht berichten, dass er  sich sogar manchmal als 'Schmusekater' fühlt...

vielleicht aber hat sich bis dahin auch jede Spur von ihm verloren...

oder vielleicht ist er  einfach nur das geworden, was er schon immer war:

ein sehr freiheitsliebender Kater mit einem gewissen (?!) Bezug zu Menschen!

Im Mai 24 - Nach ein paar Stunden 'häuslichen Schlafs' und einem vollen Bauch verschwindet Django meist am Vormittag, um seinen Revier-Überblick nicht zu verlieren! Manchmal  schläft er aber auch bis nachmittags in der Wohnung; wobei er Störungen nur noch mit kurzem, müden Kopfheben in meine Richtung quittiert (und nicht mehr mit Flucht!), um dann sofort wieder weiterzuschlafen - erschöpfter Kater eben! Tagsüber stromert er bis in die frühen Morgenstunden durch die Gegend und  zeigt sich gerne auch immer mal wieder im Garten. Die Katzenklappe hat er längst für sich entdeckt, allerdings bisher nur nach draußen - die umgekehrte Richtung verweigert er noch, da braucht's dann immer noch die Terrassentüre! Weiterhin bestehen bleibt auch das  Django'sche  Motto: "Anschauen erlaubt - Berühren verboten!" ...

Im April 24 - Django hat mir inzwischen zu verstehen gegeben, dass er seinen "Mitbewohner-Status" lieber in ein "bed & breakfast-Verhältnis" umwandeln möchte; d.h. genau genommen vermutlich in ein "bed & lunch-Verhältnis". Jeden Morgen verlässt er seit einigen Tagen die Wohnung, um zuverlässig gegen Mitternacht zurück zu kehren, etwas zu fressen und sich von dieser Neuen Welt zu erholen...

Ich finde das völlig in Ordnung, denn das bedeutet a) dass er mich inzwischen als Bezugsperson akzeptiert,  auch wenn seine ständige Abwesenheit unsere Vertrautheit miteinander nicht unbedingt stärkt; und b) dass die Wohnung für ihn zu einem sicheren Rückzugsort geworden ist. Alternativ könnte ich ihn auch weiterhin lediglich in der Wohnung halten; doch meiner Ansicht nach wäre das zwar ein 'behütetes', aber keineswegs ein wirklich sinnvolles KatzenLeben!

Und natürlich -  !!! K A T E R !!!  - hat er sich bei seinem neuen AußenLeben prompt die erste Verletzung zugezogen, eine ca. 10 Cent große Wunde auf der Stirne! Ein Transport zum Tierarzt ist illusorisch, auch wenn die Wunde vermutlich besser genäht werden sollte! Doch sie scheint von selbst zu heilen und ist auch schon kleiner geworden! Das gibt mir Hoffnung und für ihn gibt es mit Sicherheit eine klassische "Helden-Narbe"!

 

04.04.24 - Donnerstag --- vorsichtiges erstes Erkunden der neuen Freiheit ---

...und er ist auch wieder wohlbehalten zurück gekommen!!!

Stand Ende März 24: so langsam hat Django alle in Frage kommenden 'artgerechten Kater-Plätze' durch! 

Noch im Februar hätte ich viel dafür gegeben, auch nur ein einziges Foto von ihm machen zu können!

Django liebt Lesebrillen, die ich überall herumliegen habe, und verschleppt sie Nachts regelmäßig! Jetzt haben sie alle neue Ablageorte bekommen - je höher, desto besser...!

 

Mitte bis Ende März 24

 

Djangos Vertrauen in mich und seine Umgebung wächst mit jedem Tag ein bisschen mehr, Stück für Stück, auch wenn es immer wieder mal Schwankungen und Rückschläge gibt. Sogar sein über drei Monate lang bestehendes "Küchen-Unterschrank-Domizil" hat er jetzt tatsächlich vollständig aufgegeben; und die Schranktüre, die ich wegen Django damals abgeschraubt hatte, wartet immer noch darauf, wieder angeschraubt zu werden. Abschrauben war irgendwie einfacher...  Nachtrag: Erneutes Anschrauben klappt irgendwie nicht - Provisorium bleibt!

Allerdings ist er immer noch sehr leicht zu verunsichern: da reicht schon eine schnelle, unbedachte Bewegung von mir, und er sucht entsetzt und für Stunden beleidigt das Weite; was ihn aber nicht daran hindert, am nächsten Tag erneut  meinen Schreibtisch zu okkupieren. Je mehr und öfter sich unsere Wege kreuzen, desto größer ist natürlich die Wahrscheinlichkeit, dass ich mal nicht ganz aufpasse und irgendwo über ihn stolpere. Seine "ABSTANDS-TOLERANZ-GRENZE" liegt momentan so  bei ca. einem Meter, da ist er immer noch ein riesengroßes Sensibelchen!

Aber ich teile ihm immer wieder freundlich, aber doch relativ klar mit,  dass ich tatsächlich auch hier wohne und er das bitte akzeptieren möge! Die  grundsätzlichere Frage, ob er eigentlich wisse, wer ihn immer füttere, habe ich mir bis jetzt allerdings verkniffen. Ich war mir nicht wirklich sicher, ob ich die Antwort hören wollte; denn so gesehen ist Django ziemlich unberechenbar - vorsichtig ausgedrückt! Ich grüble deshalb ab und zu, ob ich nicht doch noch einmal umschulen und einen Online-Katzenfutter-Handel aufmachen sollte...?

 

Aber trotz aller Schwankungen, Höhen & Tiefen und weiteren Unwägbarkeiten möchte ich Djangos Anwesenheit und 'ordnende Pfote' (ich suche ständig irgend etwas: Brillen, Stifte, Steine, Bücher, Fernbedienungen...) nicht mehr vermissen!

 

Deshalb gibt's jetzt dann doch noch ein erstes Fazit nach 120 Tagen (Regierungen ziehen es glaube ich schon nach 100 Tagen; diese Mensch-Katzen-Zusammenarbeit dauert halt etwas länger): wenn das Leben weiter so spielt wie es eben spielt, dann könnte das irgendwann noch eine ganz, ganz dicke Freundschaft werden, die Sache mit Django und mir!

..12.03.24 - Dienstag

 

"Heute hier, morgen dort, bin kaum da muss ich fort..." Django scheint diesen Hannes-Wader-Song doch sehr verinnerlicht zu haben! Kaum bin ich mir sicher, dass er momentan wieder in der Küche in seinem Unterbau liegt, kommt er mir aus dem Bad bei fast  geschlossener Türe (!) entgegen. Oder er sitzt völlig überraschend auf einem Fensterbrett und betrachtet sich, was der Garten zu bieten hat. Am späteren Abend kann es sogar vorkommen, dass er ungeduldig wird, was meine Bettruhe anbelangt, und plötzlich sehr präsent  im Sessel Platz nimmt. Zweimal hat er jetzt auch schon einen vollen Tag im Wohnzimmer gut abgeschirmt in der Ecke auf einem kleinen Hocker verpennt...

Beim jetzigen Stand der Dinge kann ich jedenfalls mit absoluter Sicherheit sagen, dass ich nie sicher sein kann, wo er sich gerade aufhält! Im Grunde ist das eine prima Entwicklung, denn er traut sich inzwischen auf sehr leisen Pfoten auch in meiner Gegenwart, durch die Wohnung zu stromern. Seine "Ghost-Fähigkeiten" beherrscht er aber immer noch grandios; mein Nervenkostüm wird dadurch allerdings noch etwas verschlissener als ohnehin schon, da ich (noch) höllisch aufpassen muss, ob ich nicht doch gerade irgendwo ein Fenster offen gelassen habe...?! Aber irgendwann, in nicht allzu ferner Zukunft, wird der Tag kommen, an dem er seinen Radius dann auch ganz gewaltig nach draußen erweitern kann... - Freiheit für alle!

09.03.24 - Samstag

 

Heute früh hatte ich wirklich den absoluten Tiefpunkt: Django schien Rückschritte zu machen, hatte wenig gefressen und kaum gespielt in der Nacht. Außerdem war der Winter wohl immer noch nicht gewillt, seinen Platz zu räumen, die Welt um mich herum war hektisch und schlecht gelaunt, und überhaupt und außerdem; und irgendwie war das Leben gerade ziemlich kompliziert...

...ich legte meinen Kopf auf den Schreibtisch - ich hatte genug von dieser Welt - und blieb einfach so ...!

Als ich den Kopf wieder hob, sah ich direkt in Djangos Augen: er saß etwas entfernt von mir da - und blinzelte, mit einem Auge, immer wieder! So stark, dass mir schon der Verdacht kam, er hätte sicher was im Auge! Nach kurzer Zeit erhob er sich und ging auf seine morgendliche Inspektionstour.

Django, Danke für deine Aufmunterung! Sie war zur rechten Zeit am rechten Ort!

Ich glaube, du bist ein ganz besonderer Kater! Und das mit dem "was im Auge haben" hat sich auch als unwahr herausgestellt - du hast einfach nur sehr intensiv geblinzelt. ;)

07.03.24 - Donnerstag

 

Schluss jetzt mit diesen g'schlamperten Namens-Verhältnissen; ich habe schon von zwei Seiten ernsthafte Ermahnungen gehört, dass es so nicht weitergeht! DaCapo schreibt sich zwar gut, spricht sich aber einfach schlecht aus, irgendwie ziemlich holprig. Der Junge muss sich ja endlich mal an einen richtigen Namen gewöhnen...!

Nach einer traumschweren Nacht und noch einer weiteren mittel-traum-schweren, in der sämtliche Namens-Möglichkeiten wilde Kapriolen schlugen (und sich auch noch völlig unbekannte neue Namen einmischten) steht es fest! Weder Chrissie, Sammy, noch TomTom oder DaCapo, auch nicht Sir oder Charly, ganz zu schweigen von Pumuckl oder gar Quasimodo machen das Rennen - - the winner is "DJANGO"!

Der Name ist absolut "vollmundig", rund, klingt nach wildem Westen (Malta? na ja, irgendwie schon!), einsamen Helden, ewigem Fremdsein und doch Heimat finden. Auch ein bisschen Jazz swingt mit. Das bisher eventuell vertraute DaCapo ist ebenfalls darin enthalten und schafft so einen - hoffentlich runden - Übergang zu Django; mal ganz abgesehen von meinen doch ziemlich willkürlichen bisherigen Ansprachen wie "Kleiner, Großer, Schöner, Dicker"  etc.  Alles in allem also: DJANGO passt! 

04.03.24 - Montag

 

Um mit Olaf Scholz zu sprechen: dieser Vormittag war ein "Doppel-Wumms"! Zuerst bat mich der Kater zu einem aufregenden "Zweit-Gespräch", das bedeutete ca. fünf Minuten lang intensiven Blickkontakt halten, bei dem natürlich auch das wertschätzende 'Blinzeln' auf beiden Seiten nicht fehlen durfte.

Anschließend begab er sich in meinem Beisein (!)  gleich zweimal hintereinander auf eine vorsichtige Inspektions-Tour  unserer gemeinsamen Wohnräume, die ihm ja durch seine nächtlichen Streifzüge durchaus bekannt sind.

Abschließend nickte er mir noch kurz zu, bevor er sich wieder in seine Gemächer zurückzog. Wow - was für ein Tag!

28.02.24 - Mittwoch

 

Neue Phase: ich "entschuldige" mich inzwischen dafür, wenn ich einen Raum betrete (vorwiegend die Küche) und der Kater schnell seinen bequemen Platz  - meist irgend etwas mit Kissen - verlässt, um mir den Vortritt zu gewähren...!

27.02.24 - Dienstag

 

Nein, Pumuckl trifft's doch nicht, dazu ist er einfach viel zu höflich! Manchmal dreht er jetzt tagsüber so eine Art minimalistischer Inspektions-Runde: kurz durchs Wohnzimmer gehuscht, im Gang und den anderen Zimmern nachgeschaut und dann schnell zurück "ins Körbchen"...!

Oder gestern Abend. Da stand er gegen elf Uhr fragend, aber sehr höflich auf der Schwelle 'Küche-Wohnzimmer' und beäugte mich. Seine Intention war völlig klar; er wollte wissen, ob ich jetzt nicht doch langsam müde wäre und ins Bett wolle, denn ab jetzt wäre es eigentlich sein Terrain...

 ...natürlich verstanden wir uns wortlos, und nach knappen 10 Minuten war ich dann tatsächlich auch  s e h r  müde...

Vielleicht bleibt er einfach sein Leben lang ein armer, roter Kater ohne Namen...

...vielleicht aber auch ein mit vielen unterschiedlichen Namen reich gesegneter StraßenKater aus Malta bei Polling! 

21.02.24 - Mittwoch

 

Wenn ich mir so die nächtlichen Aktivitäten meines Katers betrachte (das Foto zeigt das Spielzeug, das ich allein heute wieder unter der Couch raus geholt habe) und mir gleichzeitig Tag für Tag seine Unsichtbarkeit vergegenwärtige,  dann braucht's keinen besonderen Anlass, um darauf kommen: es gibt für diesen Kater nur einen Namen! Dazu kommt seine Vorliebe für Unordnung und kleinere Verwüstungen (neulich hat er all seine vier Futter-Schälchen incl. Wasserschale umgeworfen und so alles in einen einzigen Matsch verwandelt!); dann auch noch sein leuchtend rotes Fell und seine völlige Unberechenbarkeit, was das 'wirkliche Leben' anbelangt!  Es bleibt tatsächlich nur ein einziger Name übrig: PUMUCKL!

ps. Die Frage an mich, wie viele Baileys ich benötigen würde (täglich, stündlich?), damit meine Nerven das aushalten könnten, war nicht ganz unberechtigt...

20.02.2024 - Dienstag

"Extraportion Fisch! - Nur mit Foto? - Dann halt nicht!"

18.02.24 - Sonntag

 

Diese Nacht war unglaublich ruhig, eigentlich sogar verdächtig ruhig!

Ich bin ausnahmsweise sofort in einen tiefenentspannten Tiefschlaf verfallen (der ja normalerweise nur Männern nach schwersten Erschöpfungszuständen vorbehalten ist) und habe bis heute früh einfach nur geschlafen; nicht mal geträumt, nur geschlafen...

Dem Kater scheint es ähnlich ergangen zu sein; denn außer geleerten Schüsseln konnte ich keinerlei Spuren entdecken. Ach doch, die heute morgen wieder gefüllte Schüssel war nach 5 Minuten schon wieder leer; und, fast hätte ich's vergessen: die Kopfhörer, die im Gästezimmer liegen, schienen diese Nacht noch intensiver als  sonst benutzt worden zu sein.

Ob er damit extraterrestrische Signale empfängt? Es soll ja Außerirdische geben, die sich so peu à peu entmaterialisieren, sich in einen immer kristallinischeren Zustand begeben, bis sie eines Tages gänzlich dieser Erde entschwunden sind; weit, weit weg, völlig losgelöst...

...aber da unsere Welt ja doch von Polaritäten geprägt ist, musste heute Nachmittag natürlich sofort das genaue Gegenteil passieren: nachdem er nochmal gefressen hatte stand DaCapo / Samy Molcho / Quasimodo / TomTom noch eine Weile in der Küche und musterte mich gründlich von oben bis unten. Ich habe keine Ahnung, wie sein Urteil ausfiel, aber er begab sich relativ gemütlich wieder zurück in sein Versteck! 

 Der erste intensivere Blickkontakt in Polling nach einem Vierteljahr; #magic!

Nachtrag zur  "Kater-Erscheinung". Als alter Katzenfan weiß ich ja, dass es Katzen nicht besonders schätzen, wenn man ihnen zu lange und vor allem zu starr in die Augen schaut, sie können sich dadurch leicht bedroht fühlen. Deshalb wird oft geraten, bei Blick-Kontakt immer wieder mal zu blinzeln, das soll Vertrauen schaffen...

 ...beim filmen konnte ich das gestern Nachmittag leider nicht machen, ich war viel zu  sehr damit beschäftigt, die richtigen 'Knöpfe' zu drücken (neues Handy!). Aber kurz vor Mitternacht tauchte DaCapo dann noch einmal auf, um mich wieder zu beäugen. Diesmal war ich ohne Handy und mir fiel auch sofort ein: "blinzeln"! Ich blinzelte und blinzelte...

 ...so lange, bis er sich wieder zurückzog. "Völlig meschugge, die Frau!" wird vermutlich noch einer seiner freundlichsten Gedanken über mich gewesen sein...!

11.02.2024 - Sonntag

 

"Marina, Marina, Marina..." da gibt's doch so eine Melodie von Rocco Granata, die schwirrt mir gerade durch den Kopf: "DaCapo DaCapo Dacapo..."

DaCapo frisst und... schweigt! Die Tagesausflüge zum fressen werden zwar etwas mutiger und länger, aber nicht lange genug, um meine manchmal doch ziemlich schlechte Laune darüber an ihm auszulassen. Von ein paar  Streicheleinheiten oder ähnlich Kuschligem könnten höchstens Mondkinder träumen, ich hab's momentan aufgegeben!  Also muss ich meine Gemütsschwankungen an meinem Wasserkocher, dem Briefkasten oder den momentan unverschämt bunt leuchtenden Gartenstühlen abreagieren; zur Not halt auch an mir selbst - mit ungemein intelligenten, wohlwollenden Selbstgesprächen! Und die paar "Quasi-Frühlings-Tage" letztens haben meine Laune auch nicht gerade gehoben, im Gegenteil - danach ist sie rapide auf den Tiefpunkt gesunken; bleibt mir für heute nur noch der Refrain von Marina: "Oh no no no no no!".

 Gestern hat meine jüngere Tochter DaCapo doch tatsächlich "Quasimodo" genannt; ziemlich frech! Obwohl, wenn er noch weitere Monate / Jahre in seinem kargen Verlies bleiben will, könnte er mit der Zeit tatsächlich eine gewisse Ähnlichkeit mit Quasimodo entwickeln, wer weiß, wer weiß...

ps. Ehrenhalber muss ich noch ergänzen, dass sowohl meine Tochter als auch ein völlig unparteiischer Leser mich darauf hingewiesen haben, dass Quasimodo auch sehr große BeschützerQualitäten und andere "menschlich hervorragende" Eigenschaften besessen hat. - Aber klar, ich bin sicher, DaCapo verfügt auch darüber!

28.01.24 - Sonntag

 

Kaum hat DaCapo erkannt, dass 'DaCapo' jetzt tatsächlich verbindlich sein neuer Name ist (ich hatte es ihm schriftlich bescheinigen müssen), verließ er in Windeseile sein unterirdisches Versteck und bezog ein neues Hauptquartier auf dem höchstmöglichen Punkt in der Küche: dem Korb auf dem Küchenschrank; 'from bottom to top'  sozusagen. Menschen mit musikalischem InsiderWissen werden diese Handlung zutiefst verstehen, denn die Anweisung "da capo al fine - von Anfang bis Ende" in einer Komposition hieße wortwörtlich übersetzt ja "vom Kopf/Haupt bis Ende" zu spielen.

 

Und eine Katze kann unmöglich DaCapo heißen und dann quasi unterirdisch regieren!

Eigentlich machen sich Katzen ja nicht allzu viel aus menschlich-sozialen Strukturen, und es ist ihnen ziemlich piepegal, wer gerade wo an welcher Hierarchie-Stelle steht; Hauptsache, sie stehen 'on the top'! Natürlich tut DaCapo das! Und von diesem jetzt hoch gelagerten Quartier aus hört er sich die Geschichte vom "Hund, der nur englisch sprach" schon eine Spur wohlwollender an - ich unten, er oben! Wir könnten Blickkontakt halten, wenn's denn Blicke gäbe! 

Es ist wirklich ein sehr irreales Gefühl, das ich dabei empfinde, wenn ich einem Kater, der vielleicht nur virtuell (?!?) existiert,  die Geschichte eines englisch-sprachigen Hundes vorlese! Eines Hundes, der vielleicht ebenfalls nicht existiert, sondern nur einer Halluzination dank eines LSD-Trips entsprungen ist! Und das alles auch noch aus einem Buch, das mir ja Keiner empfohlen hatte zu lesen,  das ich aber wiederum durchaus empfehlen würde zu lesen! Fehlt nur noch das weiße Kaninchen von Alice im Wunderland - völlig surreal! 

Salvador Dali

26.01.24 - Freitag

 

Endlich, endlich habe ich mich zu einem bleibenden Namen entschlossen! "DaCapo" - das klingt einerseits verwegen genug, um eines maltesischen Katers würdig zu sein; und andererseits ist es genau das, was seit fast zwei Monaten hier abläuft : "da capo - von vorne"!

 "Von vorne, Kater - mach's nochmal!" Lesebrillen landen unter der Couch, Ungeheuer werden weiter über Nacht gezähmt, Tee nur mit Milch geschlürft und ab und zu braucht's dann wieder mal eine kleine Hanf-Pastille! Statt Wollknäuel müssen jetzt hübsche Woll-Eulen bzw. deren irdische Überreste*) daran glauben; und manchmal werden Bücher doch noch einmal neu sortiert: nach Duft, nach Farben, nach Formen - keine Ahnung...!

Auch tagsüber bleibt alles wie gehabt; DaCapo verschwindet zuverlässig mit Beginn der Morgendämmerung in seinem Versteck und stellt sich tot, töter, am tötesten! Heute Mittag habe ich z.B. angefangen ihm die Geschichte  von "Der Hund, der nur englisch sprach", vorzulesen. Ich dachte, es könnte ihn etwas aufmuntern wegen seiner fehlenden Deutschkenntnisse - kein Echo! Wenn ich mal um einen Fototermin bitte - kein Echo. Wenn ich ihm ein KinderKatzenLied vorsumme - kein Echo! Und selbst meine größte Bestechungswaffe - Fischfilet - wird nur aus sicherster Entfernung konsumiert und ohne irgendwelche Laute, die auch nur im entferntesten an Miauen oder Schnurren erinnern könnten.

Nacht für Nacht dann wieder dasselbe Spiel - alles beginnt von vorne! DaCapo, du bist der Held meiner schlaflosen Nächte und meiner Tage voller Mystik; und ich bin ehrlich sehr, sehr gespannt, wer von uns beiden auf Dauer die besseren Nerven hat...

 ...von vorne,  DaCapo, mach's nochmal!

22.01.24 - Montag

 

Langsam wird's eng für den Kater und - meine Engelsgeduld!

Ich besitze einen Notenständer (na ja, natürlich nicht nur einen); aber dieser besondere Notenständer ist seit Jahrzehnten mein treuer Begleiter und dementsprechend hoch dekoriert! Geschmückt mit bunten Holzperlen, Lederschnüren und einem Lächeln im Gesicht steht er treu in einer Ecke, genießt sein Rentner-Dasein und ist bei eventuellem Noten-Trage-Bedarf sofort blitzschnell und ohne Murren einsatzbereit...

Und eben diesen hochdekorierten Notenständer hat doch letzte Nacht der Kater in seine Pfoten bekommen! Die Perlenschnüre wurden total verwirbelt und verdreht; und ein Lederstreifen wurde sogar mit Schwung auf den Boden geschleudert. Kater, nimm dich in Acht! Notenständer sind nicht nur simple Spielgefährten, sondern kulturelle Würdenträger!

 

Apropos Würde: vor vielen Jahren hatte ich einmal mit meinen "Querelen" (einem QuerFlötenEnsemble) ein sehr modernes Stück einstudiert, in dessen Verlauf ein Notenständer immer an einer bestimmten Stelle umzufallen hatte. Was zu Beginn noch etwas holprig aussah, gelang im Laufe der Proben immer geschmeidiger. Dieser Notenständer war absolut gelehrig, er trug sein Schicksal mit großer Grandezza und Würde. Ganz am Ende, bei der Erst-Aufführung, fiel dieser äußerst begabte Notenständer dann schon ganz von alleine um, völlig ohne unser äußeres Zutun, ehrlich - ICH SCHWÖRE! Daher: aufpassen Kater!

Eine Freundin von mir meinte heute übrigens, ich sollte in Zukunft doch auch "nachtaktiv" werden, dann müssten wir beide uns ja zwangsläufig treffen...! - Die Idee ist theoretisch zwar sehr bestechend, ich fürchte aber, dass ich beim 'Praxistest' eindeutig das Nachsehen haben würde, denn ich kann zwar stur sein, dieser Kater aber ist um Klassen sturer!

21.01.24  - Sonntag

 

Erstaunlich, wirklich absolut erstaunlich, wie viele Katzenhaare so ein höchst unsichtbarer, virtueller Kater auf dem Sessel oder der Couch  hinterlassen  kann!

Es ist ja nicht so, dass ich das nicht von meinen anderen Katzen kennen würde; aber a) waren diese meistens vorwiegend schwarz (perfekt auf schwarzen Sessel-Kissen!) und b) hatte ich davon wenigstens noch einen nicht zu verachtenden Schmuse-Effekt!

Dieser Kater aber ist c) weitgehend unsichtbar, als Schmuse-Effekt zu vernachlässigen und außerdem rothaarig!!

 

Ich begebe mich also auf die Suche im Netz, was am besten zu machen sei; und tatsächlich, ich werde fündig. "Wunderweib" hat einige Tipps auf Lager; bei den meisten müsste ich dazu allerdings erst einmal den Kater in die Hände bekommen. Außerdem vermute ich, dass Wunderweib eventuell doch andere Dinge besser beherrscht als ausgerechnet das Entfernen von Katzenhaaren. Also - frau kennt das ja - mach ich's wieder mal auf meine Art, darin habe ich ja schließlich jede Menge Übung. Und nachdem der Sessel einigermaßen sauber ist, setze ich mich hinein und warte...

...auf die Sonne,  ...den Frühling, ...das Erscheinen des Katers!

12.01.24 - Freitag

 

Fernbedienungen scheinen nicht zu funktionieren und fliegen durch die Luft, Schaffelle werden auf der Couch neu drapiert oder gehen gleich zu Boden und meine gestern Abend zurück gelassene TeeTasse hat auf einmal helle Milchflöckchen auf dem Tee! Der Kater ist der einzige, der hier in der Wohnung (Katzen)Milch trinkt -- ein englischer Kater, der englischen Tee trinkt? ?

Es kann natürlich auch sein, dass er doch wesentlich besser Zusammenhänge erkennen kann als ich bisher dachte. Da ich meinen Tee abends immer aus einem "Katzenbecher" trinke, könnte er da vielleicht etwas missverstanden haben; Katzen sind ja ziemlich unergründliche Wesen! Ich werde trotzdem sicherheitshalber meine Anrede umgehend korrigieren, Sir!

10.01.24 - Mittwoch

 

Heute Nacht hatte ich eine Erscheinung der etwas anderen Art: der Kater und ich haben uns für einen kurzen Moment tief in die Augen geschaut! Das geschah völlig ungeplant, als ich - weit nach Mitternacht - doch noch einmal ins Wohnzimmer ging und dabei auch noch Licht anmachte. Die Schrecksekunde von ihm und mir war kurz, der Blick intensiv, bevor er - nicht einmal besonders eilig - das Zimmer verließ und in seinem Versteck verschwand. Ich war doch ziemlich beeindruckt von dieser Begegnung und bekam außerdem noch die Bestätigung, dass er, wenn man/frau ihn denn tatsächlich einmal sieht, ein ausnehmend hübscher Kerl ist! Heute heißt er übrigens Cosmo, denn er hat eindeutig etwas kosmopolitisches an sich; allein schon, wie er die internationale Weltverständigung vorantreibt!

Auch meinem Auto wird heute tief in die Augen geschaut bzw. auf den Zahn(riemen) gefühlt. Alles in allem - diese Nacht, dieser Tag hat was!

06.01.24 - Samstag

 

Seit ich die Wolle wieder weg geräumt habe, kämpft der Kater nun immer in den frühen Morgenstunden einen zwar relativ stillen, aber nichtsdestotrotz zähen und verzweifelten Kampf gegen die Wohnzimmer-eigenen Dämonen. Ob es für ihn schwarze Riesen, Drachen oder eventuell sogar Dinosaurier aus fernen Urzeiten sind, kann ich nicht genau beurteilen. Fakt ist jedenfalls, dass sie eine Bedrohung darzustellen scheinen, die man unbedingt mit eiserner Disziplin aus dem Weg räumen und besiegen muss!

Vielleicht kommt er ja eines Tages doch noch auf die Idee, dass es sich bei diesen Dämonen um ganz harmlose Windstopper / Türvorleger handelt? Und noch vielleichter ist ihm dieses Ding ja nur im Weg auf seinem Gang in die lang ersehnte Freiheit? Ich weiß es - wie so viele Sachen in letzter Zeit - einfach nicht!

04.01.24 - Donnerstag

 

Der Kater will spielen; ihm wird langsam langweilig...

...oder vielleicht meint er auch nur, dass jetzt durchaus mal ein handfesteres Zeichen für seine Anwesenheit vonnöten wäre, damit ich endlich an seine Existenz glauben kann? Jedenfalls fand ich mein Wohnzimmer heute so vor. Vielleicht habe ich ihn aber auch nur beim aufwickeln der Wolle gestört, und er wollte gerade alles wieder in Ordnung bringen, als ich da einfach so ins Zimmer kam?  Egal! Aber natürlich bin ich - wie alle guten Mütter - entzückt von so viel Lebendigkeit und echter Spielfreude und spekuliere, dass, wenn, also...

 ...wenn's in diesem Tempo weiter geht mit den Existenzbeweisen, werde ich sicher bis zum Sommer ein neues Foto von ihm  liefern können!

 

Alle um das Strickzeug besorgten Gemüter kann ich beruhigen: es handelt sich hier um einen vor Jahren angefangenen Schal, der tatsächlich noch nicht weiter gestrickt war; und Wolle wieder aufwickeln ist jetzt nicht wirklich soo schwer, selbst so 'unhausfrauige' Wesen wie ich beherrschen das aus dem FF.

28.12.23 - Donnerstag  

 

Ich musste TomTom leider umbenennen, bzw. seinen Namen erweitern. Denn TomTom klingt einfach zu nüchtern, so, als wäre das ein ganz normaler Kater bzw. ein völlig durchschnittlicher Straßenkater. Ist er aber nicht! Er hinterlässt Spuren, Tag für Tag, krümelige Spuren aus Katzenstreu...

...die mich davon überzeugen sollen, dass er lebt! Hier bei mir! Da ich oft ein ziemlich zweiflerischer Mensch bin, brauche ich dafür natürlich jeden Tag Beweise. Reale Beweise! Und die bekomme ich völlig selbstlos und weit gestreut...

...auf dem Fußboden, unterm Teppich, auf der Couch, im  Bad, sogar im Zimmerbrunnen (juchhu, er hat ihn gefunden und er scheint auch für ihn - wie schon für all seine kätzischen Vorgänger - das einzig angemessene Trinkgefäß zu sein). Ab heute heißt er TomTom, das KrümelMonster; die vollständige Ahnenreihe heißt im Grunde "TomTom, virtuelles KrümelMonster von Pol Ling" - aber das spricht natürlich kein Mensch aus. Es ist halt wie bei den echten Blaublütigen, man muss sich irgendwann auf das Wesentliche beschränken! Und sollten wider Erwarten doch noch einmal bessere Zeiten anbrechen, dann nenne ich ihn einfach Tom, Tommy, oder KrümelMonster, oder Monster, oder, wenn's ganz gut läuft nur noch Krümel oder KrüMo -- vielleicht aber auch völlig unspektakulär einfach nur KATER - zumindest so lange, bis mir was besseres einfällt...



24.12.23 - Sonntag - Weihnachten

 

 

Friede - Freude - Eierkuchen?

Nein, ganz so banal soll mein virtueller 'Kater-Adventsblog' nicht enden!

 

Ein Fazit nach knapp vier Wochen? Dafür ist es mit Sicherheit noch viel zu früh. Aber bevor ich dann halt ein 'Nicht-Fazit' ziehe, muss ich mich ganz einfach noch einmal bei all denen bedanken, die mich mit ihren eigenen Erfahrungen von Tierheim- und anderen Katzen aus schwierigsten Verhältnissen versorgt, getröstet, aufgebaut und ermuntert haben!  ♥ Danke! ♥

Die Schritte der letzten Zeit waren klein, sehr klein; manchmal schlicht nicht sichtbar, manchmal aber doch vorsichtig optimistisch gefärbt! TomTom frisst, säuft, schläft und k... - insoweit also alles in Ordnung! Selten traut er sich inzwischen auch tagsüber mal ganz kurz aus seinem Versteck, aber wirklich nur gaaanz kurz und vor allem nur, wenn ich weit genug entfernt bin!! Doch durch diese minimalistischen Tages- und etwas größeren Nacht-Aktivitäten innerhalb seines neuen 'Hoheitsgebiets' hält er sich hoffentlich so weit fit und im Training, dass es später auch für größere Revier-Erkundungen reicht; und noch bin ich grenzenlos optimistisch, auch wenn hier der bairische Spruch greift: "Nix gwiß woas ma ned!"

 

Oder für alle 'Nicht-Bayern' verständlicher - und auch positiver - ausgedrückt passt der Satz "DIE HOFFNUNG STIRBT ZULETZT" auf die momentane TomTom-Situation heute natürlich besonders gut; selbst wenn meine Verwirrung über "real - irreal - virtuell - unsichtbar - sichtbar - spürbar - hörbar - fühlbar" noch anhält und sich vermutlich auch nicht so schnell legen wird! Wann sollte die Hoffnung denn leben, wenn nicht heute, an Weihnachten?

Ich wünsche ich euch allen ein

Friedvolles Weihnachtsfest ohne Hektik und Stress,

aber mit ganz viel Liebe - und ein bisschen 'Pentatonix'!

23.12.23 - Samstag

 

TomToms nächtliche Streifzüge starten auch weiterhin meist pünktlich eine halbe Stunde, nachdem ich freiwillig das Feld geräumt habe. Behutsam und unermüdlich erkundet er sein Terrain, ganz selten wird's ein bisschen lauter. Merkwürdig, heute Nacht hat er ausgerechnet meine "HANF-Pastillen", die noch auf dem Küchentisch rumlagen, in die Pfoten bekommen. Taugt so was auch für Katzen? Muss ich ausprobieren! Aus dem gemeinsamen gestrigen Sternschnuppen schauen wurde dann leider doch nichts...

Natürlich habe ich mir schon öfter die Frage gestellt, ob TomTom vielleicht nur maltesisch versteht; und habe es auch mit ein paar Brocken ausprobiert: "qattus fin - jogħġobni - int bil-ġuħ" ("feiner Kater - ich mag dich - hast du Hunger") - ohne Erfolg! Entweder hat er das in seiner Heimat nie gehört; oder meine Aussprache ist schlecht (eher unwahrscheinlich!), oder aber er reagiert als emotional intelligentes Wesen doch mehr auf den Klang als auf den Inhalt (m)einer Stimme...?

Auch die Vermutung, ich befände mich gerade in einer Phase der "Raubtierzähmung" (hat ja Keiner so direkt gesagt), täuscht ganz gewaltig; umgekehrt wird ein Schuh draus: der Kater hat zu viel Shakespeare gelesen und befindet sich momentan in einer Phase der "Widerspenstigen Zähmung"!

 

 

22.12.23 - Freitag - Wintersonnwende

 

Der heutige Tag reißt den verschwundenen Tag von neulich mehr als wieder raus! Es ist WinterSonnenWende, genau um 4:27 Uhr (MEZ) - der kürzeste Tag und die längste Nacht des Jahres wenden sich wieder; die Hoffnung auf "mehr Licht" (im irdischen Sinn) beginnt ganz zart zu keimen...

In Newgrange/Irland gibt es ein Hügelgrab aus der Jungsteinzeit. „Es ist so gebaut, dass während der drei dunklen Tage im Jahr rund zu Solstice (Sonnenwende) ein kleiner Lichtstrahl seinen Weg durch den langen, dunklen Gang findet und genau auf die Steine fällt, die die Mitte der Inneren Grabkammer markieren wie ein Altar."  Ich konnte das mal dank einer deutsch-irischen Freundin im Livestream verfolgen. Phantastisch!

Winter Solstice, Brú na Bóinne (Newgrange), Ireland - 2020

Und auch Sternschnuppen soll es heute noch geben! Wenn das mal kein Tag für TomTom und mich ist! Wahrscheinlich (vielleicht, könnte ja sein, wohl eher doch nicht, ziemlich unwahrscheinlich) werden wir das erste mal in trauter Zweisamkeit nachts vor dem Wohnzimmerfenster sitzen, gebannt in den Himmel starren und uns bei jeder Sternschnuppe etwas wünschen; nachdem wir uns schon die frühen Morgenstunden gemeinsam in Newgrange um die Ohren geschlagen haben... 

21.12.22 - Donnerstag

 

Oh, verdammte Sch..., soo sorry, das tut mir echt sehr Leid!

Da ist mir doch glatt ein ganzer Tag durch die Lappen gegangen; ich fasse es nicht! So ein richtig runder, vollständiger Tag mit 24 Stunden bzw. 1440 Minuten, also das wären sechsundachtzigtausendundeinpaar zerquetschte Sekunden; alles weg, im Nirwana verschwunden! Dass so ein paar Dinge abhanden kommen, kann in meinem Alter ja schon mal passieren, aber gleich ein ganzer Tag? Schon irgendwie peinlich!  

Allerdings gibt's auch positive Neuigkeiten: ich habe für TomTom ein Weihnachts-Geschenk gekauft - das war noch VOR dem verloren gegangenen Tag! Nicht, dass ich glaube, dass er (TomTom, nicht der Tag) sich etwas aus Weihnachten macht; und ich selbst bin jetzt auch nicht so der ganz große Fan davon. Obwohl, der Gedanke mit der Liebe gefällt mir schon... irgendwie... fühlt sich so...

 

Aber ich schweife schon wieder ab! Also: für TomTom gibt's eine nagelneue Futterschüssel, ähnlich wie die alte, aber doch anders. Männliche Wesen lieben ja - so hörte ich - Abwechslung; und ein ehemaliger Straßenkater ist vermutlich permanente Abwechslung gewöhnt! Um ihm das Eingewöhnen hier also noch etwas schmackhafter zu machen, schenke ich ihm eine zweite Futterschüssel; auch auf die Gefahr hin, dass er das gar nicht checkt und ihm die Art der Schüssel völlig schnurzpiepegal ist!

Außerdem habe ich seine 'Höhle', in der er jetzt permanent lebt,  umgestaltet. Die Türe des Küchen-Unterschranks habe ich abgeschraubt und stattdessen eine Art "Vorhang" dran gemacht. So ist er zwar noch Blick-geschützt, bekommt jedoch seine Umgebung besser mit; an die er sich ja irgendwann einmal - wenn alle Götter uns hold sind - gewöhnen sollte..

19.12.23 - Dienstag

 

Drei Skizzen von TomTom - ein wirklich toller Beitrag meiner Münchner Schwester, die verstand, dass ihre 'kleine Schwester aus der Provinz' (rein körperlich überrage ich alle meine Schwestern) momentan etwas Unterstützung gebrauchen könnte!   

                                                                          ♥♥♥ Ich danke dir! ♥♥♥

 

Inzwischen habe ich im Fachhandel ein ebenfalls "interaktives" Raumspray für TomTom bestellt; es soll Katzen in einer fremden Umgebung Geborgenheit vermitteln... Ich bin sehr gespannt darauf und frage mich im Erfolgsfall, ob es so etwas vielleicht auch für Menschen gibt?

18.12.23 - Montag

 

Es tut sich etwas - peu à peu - wenn auch nur in ganz kleinen Schritten!

Gestern Abend, als ich völlig vertieft im Wohnzimmer am PC saß, ging TomTom sehr vorsichtig in 'seiner' Küche (die türlos eine direkte Verbindung zum Wohnzimmer hat) an seinen Fressnapf und fraß - in meiner Anwesenheit! ich hörte nur im Hintergrund sehr leise sein Schmatzen und verstand erst später den wirklichen Fortschritt! -  Klasse!

 

Trotzdem: wir haben noch genau 7 Tage bis Weihnachten, d.h. eigentlich nur noch 6 Tage, weil der heutige Tag ist ja schon heute (!). Und weil TomTom meist (außer gestern!) nicht wirklich kooperativ ist, was Neuigkeiten über ihn betrifft, hatte ich mir überlegt, wen ich um Unterstützung bitten könnte, damit ich diesen Blog noch bis Weihnachten 'durchfüttern' kann.

Da wir ja mitten in der VorWeihnachtszeit sind, in der "Familie' groß geschrieben wird; sprich: Bruder, Schwester, Tochter, Neffe, Schwager, Enkel... habe ich's zuerst einmal dort probiert. Und tatsächlich: ich wurde fündig! Das sehr aparte Ergebnis dieser 'interaktiven Zusammenarbeit' gibt's dann morgen! -- Das Foto von TomTom ist brandaktuell! --

17.12.23 - Sonntag

 

Auf seine Art ist TomTom inzwischen sehr pünktlich und absolut zuverlässig. Kurz nachdem ich mich zurückgezogen habe, übernimmt er die Wohnung; frisst, säuft und erkundet sein Revier. Am Morgen dann sind alle Näpfe - wie gehabt - leer.

Für mich ist heute der 'Tag der kleinen Wege' (auch da besteht eine gewisse Anpassung an TomTom!). Nach dem gestrigen BettTag ist nun etwas Aufbautraining nötig: vom Bett zum Tisch, von hier aus zum Schreibtisch (die täglichen TomTom-Updates schreiben sich schließlich nicht von selbst); wieder zur Couch und zurück zum Bett. Eventuell lege ich noch eine kleine Runde "um den Block" ein; das war's dann aber auch!

 

Okay, es gibt ohne jeden Zweifel Menschen, die aktiver sind --- geschenkt! Heute allerdings wäre es nicht die schlechteste Idee, vielleicht sogar ein Geschenk der Götter, wenn Leonard Cohen mir für alle anderen anfallenden Aktivitäten mal kurzfristig seinen "I'm Your Man" ausleihen würde...

 

 

 

16.12.23 - Samstag

 

Heute morgen gegen sechs Uhr (ungewöhnlich spät für seine nächtlichen  Erkundungen) hat TomTom noch einmal ganz  vorsichtig  in mein Schlafzimmer gespäht; wohl um sich zu vergewissern, ob ich noch im Bett war...? Ich war!

Ich vermute mal, den heutigen Tag muss ich nicht weiter kommentieren. TomToms Haltung färbt eindeutig auf mich ab - und wir sind ausnahmsweise mal völlig einer Meinung! 

15.12.23 - Freitag

 

Bis jetzt habe ich jedes mal, wenn TomToms Napf leer war, neues Futter nachgelegt; und das war ziemlich oft in den letzten Tagen!

Ich glaube aber, zwischenzeitlich sollte ich mir eine andere Taktik überlegen. Denn da er in Malta ein richtiger Straßenkater, und später eine zeitlang in einer "Auffangstation für herrenlose Tiere" war, hat er natürlich alles gefressen, was er zwischen die Zähne bekam; Hauptsache überleben und fressen! Diesen 'Fress-Modus' kann er hier sicher nicht so schnell ablegen, egal, ob er gerade ausgehungert ist oder pappsatt.

 

Damit mir nicht eines Tages ein Garfield-Klon aus den Tiefen des Küchen-Unterbaus entgegen springt, werde ich sein Futter in Zukunft wohl etwas rationieren müssen. Vielleicht kann ich ihn möglicherweise so ein bisschen aus der Reserve locken, und er schaut auch mal tagsüber nach, ob's was zu holen gibt - wer weiß?

14.12.23 - Donnerstag

 

Die ganzen letzten Tage überlege ich schon fieberhaft, wie ich an ein neues Foto von TomTom kommen könnte?

Okay, ich könnte mir ein Nachtsichtgerät ausleihen und versuchen, abends in meinem Bett (ist leider sehr bequem!) nicht einzuschlafen; um dann blitzschnell bei einer seiner nächtlichen Stippvisiten in meinem Schlafzimmer ein Foto von ihm zu schießen...

Oder ich könnte auf einen Hocker in der Küche steigen (hab ich ja noch von gestern), auf die Spüle klettern, mich hier auf die Zehenspitzen stellen und so zu seinem Korbversteck hoch hangeln. Jetzt müsste ich mit der linken Hand den Korb leicht kippen und gleichzeitig mit der rechten Hand auf den Auslöser drücken (Frauen können so was!).

Oder ich könnte noch ein paar Tage warten - und in der Zwischenzeit ein hochaktuelles Foto von TomTom, dem Dorfgespenst von Pol Ling hier einstellen...

13.12.23 - Mittwoch

 

Immer wieder ging er mir durch den Kopf, dieser Tipp, den ich im Adventskalender 2022 preisgegeben hatte. Wie ein enorm hartnäckiger 'Ohrwurm' hatte er sich in meinem Unterbewusstsein eingenistet!

Und weil ich ihn so verinnerlicht hatte, führte ich ihn die letzten Tage/Wochen auch ganz automatisch immer dann aus, wenn ich mich durch TomTom irgendwie gestresst gefühlt hatte - was dann doch schon mal vorkam. Dieser Tipp ist wirklich grandios; er half mir von Anfang an durch alle körperlichen Schwankungen und Krisen! Deshalb hier und heute  mein altes Hausmittel gegen Blutdruck - welcher Art auch immer:

12.12.23 - Dienstag

 

Wie gut, dass ich über 40 Jahre Musikschulerfahrung mit Schüler*innen unterschiedlichster Couleur und aller Altersstufen habe (vom Grundschulkind bis ins hohe Alter), deren Lieblingswort immer wieder laut, leise, bettelnd, meckernd, genervt, angetörnt, abgetörnt oder fast verzweifelt zu hören war, wenn ich mal wieder sehr schnell zu irgend etwas aufforderte: "warte, warte!".

Und ich wartete und wartete, bis die entsprechende Taktstelle, der verloren gegangene Zusammenhang, der nicht sofort abrufbare Griff oder die genial kreative Idee von allen Spieler*innen (ooh, im Ensemble!) gefunden wurde. Auf diese Art und Weise wurde mein Geduldsfaden hervorragend trainiert, und jetzt, bei TomTom, kommt mir dieses Geduldsfaden-Meister-Training wirklich sehr, sehr zugute.


Auch heute ist also wieder warten angesagt: beim Frühstückskaffee, Mittags beim Kaffee (falls das Frühstück ausgefallen ist), nachmittags beim #Virtuelle-Kater-Geschichten erzählen (Kaffee?) und Abends beim nochmaligen Füttern und Gute-Nacht-Sagen. Und weit nach Mitternacht betritt mein 'virtueller' Kater (also TomTom - alle Missverständnisse geklärt?) jetzt auch schon mal ganz real auf Samtpfoten mein Schlafzimmer und erkundet  vorsichtig die Lage...

 

 

11.12.23 - Montag

 

Halbzeit! Nein, nicht im Fußball (so groß ist meine Begeisterung dafür dann doch nicht), sondern bis Weihnachten. Dann hört der TomTom'sche (Advents)Blog auf; und mein 'virtueller' Kater lebt bis dahin bereits fast einen Monat hier in Polling.

 

Somit ist es - ähnlich wie bei einer neuen Regierung - Zeit, eine erste Zwischenbilanz zu ziehen. Okay, der Zeitraum ist ziemlich willkürlich gewählt, klar! Und 'Regierung' ist vielleicht auch etwas hochgegriffen (obwohl, wer Katzen kennt!); aber egal. Diese Bilanz beinhaltet vor allem eines: Danke an alle, die mich immer wieder aufmuntern, unterstützen, eigene Erfahrungen erzählen, mir Tipps geben, whatsappen, telefonieren, auch mal ihre Zweifel mitteilen... Die ganz einfach Anteil nehmen an meinem Versuch, TomTom ein einigermaßen sicheres neues Zuhause zu geben - und mir natürlich wieder einen tierischen Mitbewohner. Denn es könnte ja auch sein, dass TomTom wirklich eine Nummer zu groß für mich ist und ich mich mit ihm verhoben habe. Daher: 

 ♥ DANKE ♥

Ach ja: mein 'virtueller' Kater lebt weiterhin sein Höhlen-Dasein, frisst, säuft, schläft und hat bei seinen nächtlichen Streifzügen inzwischen auch das Bad für sich entdeckt!

10.12.23 - Sonntag

 

Manchmal warte ich ziemlich ungeduldig auf die Zeit, in der TomTom das für mich wird, wovon ich glaubte, dass er es sei, als ich ihm das erste mal begegnete: ein lebendiges, sicht- und fühlbares Wesen!

Element of Crime - "Unscharf mit Katze" bringt es auf den Punkt, wie meine gedankliche Welt gerade so aussieht (nicht nur in Bezug auf meinen 'virtuellen' Kater): "Wir haben keine Ahnung, wir haben Bilder! ... Wir haben keine Lösung, wir haben Lieder! ...Und ich sag: Leute, wo soll das enden...?"

 

Herzlichen Dank demjenigen (vielleicht war's ja Keiner im Besonderen),

der mir diesen Song/diese Band näherbrachte! 

09.12.23 - Samstag

 

Es gibt Momente in meinem jetzigen Leben, da zweifle ich ernsthaft an meiner geistigen Gesundheit. Was ist real, was virtuell, was eingebildet, was existent oder völlig zwischen allem? Gibt es TomTom wirklich, obwohl ich ihn so gut wie nie sehen kann, oder ist es wie mit "Schrödingers Katze" (ein Begriff aus der Quantenphysik), und seine Existenz liegt allein im Auge des Betrachters?

In den 90er Jahren gab es mal das "Tamagotchi", ein elektronisches Haustier, das regelmäßig gefüttert werden musste, um zu überleben. Wären da nicht - abgesehen vom Futter - die Geräusche, manchmal ein paar Gerüche und jede Menge Krümel im Raum; ich würde TomTom glatt für eine Erfindung des digitalen Zeitalters halten:

ein virtueller Kater, der ab und zu gefüttert werden muss. Dünnes Eis, ganz dünnes Eis!

08.12.23 - Freitag

 

"Liebe geht bekanntlich durch den Magen", bei Mensch und auch bei Tier. Da ich ja momentan etwas eingeschränkt bin, was meine Liebesbezeugungen für TomTom anbelangt, versuche ich es natürlich auf diese Art und Weise.

 

Vor einer guten Woche bekam ich noch die kalte Schulter gezeigt, dann wurde es peu à peu besser. Heute Nacht allerdings hat er sich selbst übertroffen, was seine  generöse Annahme betrifft. Normalerweise stelle ich ihm ein Schälchen Nassfutter und etwas Katzenmilch hin; Wasser logisch sowieso. Vorsorglich, falls er das Nassfutter nicht mag (was ja schon öfter geschehen ist), bekommt er noch eine kleine Ration Trockenfutter dazu gestellt.

Da er das gestrige Futter  - bis auf Brekkies - dann doch weitgehend verschmäht hatte, sicherte ich mich abends noch mit einer anderen Nassfutter-Sorte ab. Ich bot ihm sozusagen ein vollständiges Menü zur Auswahl: Vorspeise, 2 Hauptgerichte, Dessert. Dann heute morgen die große Überraschung: leere Näpfe,  alles ratzeputz verspeist; auch beide Futtersorten! Ich bin gerührt von so viel TomTom'scher Annahme!

 

07.12.23 - Donnerstag

 

"Das Gras wachsen hören"... Selten konnte ich diesen Spruch so gut nachvollziehen wie jetzt, in der Zeit, seit TomTom dabei ist, meine Wohnung und mein Herz zu erobern. Schritt für Schritt nähern wir uns, beobachten uns, bauen Vertrauen auf - gegenseitig. Er und ich, jeweils auf unsere Weise.

 

Meine Sinne schärfen sich, nicht nur, was TomTom betrifft. Ich bin behutsamer, wenn ich die Küche betrete, merke, wenn ich wieder mal dabei bin, einen Höllenlärm zu veranstalten (Kaffeemaschine! Katzen hören 3x besser als Menschen) und informiere ihn vorher ausgiebig darüber. Ein bisschen ist das vermutlich wie mit Patienten, die im Koma liegen: man kann die Reaktion nicht unmittelbar sehen, ist sich aber ziemlich sicher, dass es eine gibt. - Ach ja, sein Appetit ist gewaltig!

Und im Rückblick, nach über einer Woche ist mir völlig klar: das Gras ist gewachsen, auch wenn's momentan noch schneebedeckt ist!   Metallica: Nothing Else Matters

 

06.12.23 - Mittwoch

 

Im Westen (Polling) nichts Neues. Fressen - Trinken - Schlafen - Schlafen - Schlafen - Fressen...

...und das alles ebenerdig und hoch zu Luft bzw. Korb.

Bei diesem herausragend aktiven Lebensstil kann ich natürlich auch keine Fotos liefern. Aber ich hätte noch eines von seinen "wilden Anfangs-Nächten"; bei denen er fast alle meiner Wachs-Katzen (ein Geschenk aus meiner 'wilden Querelen-Musikschulzeit'), also bei denen er diese hübschen Wachs-Katzen sämtliche bis auf eine mit gebrochenen Schwänzen zurück ließ. Ich kann nur hoffen, dass dies kein allzu böses Omen wofür auch immer ist! ;-)

 

05.12.23 - Dienstag

 

Gestern Abend hatte mich die Tierärztin angerufen, um noch einmal zu beraten, wie ich weiter vorgehen könne. Sie selbst war etwas unsicher, da sie normalerweise nur Hunde bei dieser Organisation betreut.

Deshalb hatte sie sich an eine 'Katzenhilfe' gewandt; diese wiederum hatte ihr geraten, TomTom doch möglicherweise gegen eine etwas angepasstere Katze auszutauschen, da er (TomTom) sicher andere Katzen vermisse...

 

Meine - und auch die Reaktion der Tierärztin - kann man eigentlich nur als 'gut bairisch' bezeichnen: "so ein Schmarrn!"

Ich übe mich inzwischen weiterhin in Spuren lesen. TomTom frisst hervorragend, betrachtet mich ab und zu aus sicherer Entfernung schon wesentlich wohlwollender und hinterlässt routiniert Zeichen: neu geordnete Buchreihen etwa oder ein kleines Herz, das normalerweise auf einer weißen Feder neben meinem PC-Monitor liegt, heute Morgen aber direkt neben meiner linken Maus lag. 

Dass TomTom magische Kräfte besitzt, sagte ich schon mal, oder ...?

 

04.12.23 - Montag

 

Gegen ein Uhr morgens bequemte sich TomTom, mir doch noch sein Versteck preiszugeben! Eigentlich hätte ich es wissen müssen, ich hab's ja sogar schon fotografiert! Aber vermutlich musste ich halt  geistig erst einmal sämtliche Horrorvorstellungen durchspielen (und darin bin ich wirklich begabt), bis ich auf den großen Korb ganz oben auf dem Küchenschrank kam! Um alle meine Level wieder in einen Norm-Zustand zu bringen, ist als Gegenprogramm heute mindestens eine Runde Meditation und viel Hui Chun Gong angesagt!

 

 

Für TomTom habe ich jetzt eine zusätzliche Höhle aus Pappkarton im Wohnzimmer an der Heizung aufgestellt.

Ich baue darauf, dass er zumindest der Zeichensprache mächtig ist und  mein adventliches 'Friedensangebot' in näherer Zeit doch noch akzeptieren wird.

 

03.12.23 - Sonntag

 

TomTom - the ghost!

Weit nach Mitternacht bis in die frühen Morgenstunden höre ich ab und zu ein paar Dinge poltern -

wie beruhigend!

Auch das Futter wurde etwas weniger; ansonsten "Tote Hose". Es ist unglaublich, über welch' magische Fähigkeiten so ein Kater verfügt, wenn's darum geht, sich zu entmaterialisieren.

 

Auch okay, starre ich halt inzwischen in "meine" verwunschene Welt - Bayern versinkt im Schnee; und TomTom würde sicherlich auch unter normalen Umständen heute keine Pfote vor die Türe setzen!

Aber da ich ja mit ziemlicher Sicherheit ein Mensch bin, und um mich etwas abzulenken, habe ich mich entschlossen, erst einmal auf tief zugeschneiten Wegen zu unserem kleinen, verträumten Weihnachtsmarkt am Kloster zu gehen. Na ja, so wirklich verträumt war er nachmittags dann allerdings doch nicht, denn die Landbevölkerung ist ja per se schon ziemlich stabil, was Glühwein & Co. betrifft...

 

Zuhause holte mich mein Stresslevel dann doch wieder voll ein; meine Hausärztin (die aber nicht mehr praktiziert) hätte ihre helle Freude gehabt an meinen spitzenmäßigen Blutdruck-Schwankungen samt diverser Adrenalin- und Cortisol-Ausschüttungen! Wenn das so weiter geht, werde ich zum absoluten Adrenalin-Junkie!

 02.12.23 - Samstag

 

Vielleicht hätte ich mit einer Kätzin ruhigere Nächte? TomTom ist zum zweiten mal innerhalb dieser wenigen Tage an den Rundungen meines Schlafzimmer-Schrankes gescheitert - und mit einem infernalischen Getöse abgestürzt!

Mitten in der Nacht habe ich daraufhin den kläglichen Versuch unternommen, ihn (und meinen Schrank) vor weiteren Unfällen zu beschützen und habe jetzt TomToms Kratzbaum davor gestellt, in der Hoffnung, dass sein angepeilter Sprungwinkel dann sogar ihm illusorisch erscheint. Ob meine Überlegungen der physikalischen Wirklichkeit standhalten, wird sich zeigen...

 

...aber die gute Nachricht ist: er frisst wieder und riskiert auch schon mal tagsüber einen kurzen, kritischen Blick von der Küche aus zu mir ins Wohnzimmer!

01.12.23 - Freitag

 

Die Nacht war ruhig - viel zu ruhig! Er war nur kurz 'on Tour', dann wieder ab in sein Versteck. Da ist er immer noch; das Fressen hat er nicht angerührt! Langsam mache ich mir Sorgen, ein bisschen ziemlich große Sorgen; auch wenn ich weiß, dass 'sich Sorgen machen' wenig zielführend und noch viel weniger tröstlich ist...

 

ps. kluger ärztlicher Insider-Tipp: einfach sehr viel eigenen (versteckten) Raum und Ruhe lassen, ab und zu  mal in die Nähe legen (also auf den Boden, nicht unbedingt auf den Schrank). Das hatte ich eh schon gemacht; aber es ist gut zu wissen, dass andere das auch so sehen. Und vor allem: mir weniger Sorgen machen; das alles kann u.U. Wochen dauern!! --  Danke für die Tipps!

 

 

30.11.23 - Donnerstag

 

 

 

 

 

 

 

 Ich bin beruhigt, ich habe sein heutiges Tagesversteck gefunden!

 

Da es im Wohnzimmer in der Nähe eines Heizkörpers ist, habe ich die Heizung jetzt volle Pulle aufgedreht - mein ökologisches Gewissen muss mal kurz pausieren, sorry!

 29./30.11.23 -  MitterNacht!

 

 Katzen sind ja nachtaktive Wesen - und endlich besinnt er sich darauf, eine Katze respektive ein Kater zu sein! Zwischen Mitternacht und zwei Uhr morgens beginnt es in der Wohnung zu rumoren: Dinge fliegen durch die Luft, die sich  vorher auf Schränken stapelten, die Kommode wird auf Landeplatz-Tauglichkeit getestet (untauglich!), Bücherregale werden umgeschichtet und endlich, endlich nimmt er auch einen Happen Hühnerfleisch und ein Tröpfchen Wasser, mit Sahne verfeinert, zu sich! Ach ja: pinkeln kann er jetzt auch schon!

 

Nie hätte ich gedacht, dass ich mich über eine 'nächtliche Ruhestörung' einmal so freuen würde!

Dann verzieht er sich auf den höchstmöglichst zu erklimmenden Punkt in meiner Wohnung - und lässt mich in Ruhe weiter schlafen.

 

 

29.11.23 - Mittwoch

 

Mittlerweile ist er zum "Küchenversteck" übergegangen. Er sitzt entweder unter der Spüle, oder auf den Abfalleimern in der Ecke, oder im hintersten Winkel unter allen Unterbauschränken.  Standhaft verweigert er alles Nahrhafte und auch Trinkbare. Eines ist klar: Rückzug ist angesagt und RUHE  groß geschrieben!

 

 

 

28.11.23 - Dienstag

 

TomTom, ein ca. fünfjähriger, vor kurzem von einer Tierärztin geretteter Kater aus Malta, kommt in Polling an! Wie ein geölter Blitz verlässt er seine ausgefranste Transporttasche - verschwindet im Schlafzimmer unter dem Bett - und ist den ganzen Tag nicht mehr gesehen!